Sind Pilze die Lösung für die globale Plastikverschmutzung? Diese Frage versucht derzeit ein Forschungsteam der Universität von Hawaiʻi in Mānoa zu beantworten.
Bereits im Juni 2024 wurde von einem Forschungsteam des Königlich Niederländisches Instituts für Meeresforschung (NIOZ) und der Universität Utrecht der im Ozean heimische Meeres-Pilz Parengyodontium album entdeckt. Dieser konnte UV-exponiertes Polyethylen teilweise zersetzen. Schon damals kam die Theorie auf, dass in tieferen Ebenen des Ozeans auch weitere Pilze existieren könnten, welche Plastik biologisch abbauen können.
Neue Erkenntnisse des Hawaiianischen Teams
Das Forschungsteam füllte Petrischalen mit Polyurethan und beobachtete, in welcher Geschwindigkeit verschiedene Pilzarten aus dem Ozean den Kunststoff verwerten konnten. Die vielversprechendsten Kulturen wurden dann zur Züchtung weiterverwendet, wodurch eine Steigerung in der Verwertungsgeschwindigkeit festgestellt werden konnte.
Laut Ronja Steinbach, Studentin und Leiterin des Forschungsprojekts, besaßen mehr als 60 Prozent aller vom Team im Ozean gesammelten Pilzproben die Fähigkeit Plastik zu verwerten. Auch war sie erstaunt, dass einige Kulturen innerhalb von nur drei Monaten den Kunststoff bis zu 15 Prozent schneller verwerten konnten.
Pilze als Lösung des Plastikproblems?
Diese Erkenntnisse wecken Hoffnung. Doch die schiere Menge und Varianz unterschiedlicher Kunststoffarten im Ozean machen deutlich: nur Pilze können das Problem langfristig nicht lösen. Die effektivste Möglichkeit Plastik im Meer zu reduzieren, ist dieses gar nicht erst in das Ökosystem gelangen zu lassen. Pilze könnten zukünftig ein wichtiger Baustein gegen die globale Plastikverschmutzung darstellen, doch sie sind keine Wunderwaffe.
Das Problem zu lösen ist deutlich schwieriger, als es gar nicht erst entstehen zu lassen.