Medizinisches Fachpersonal, das in Kliniken und Praxen mit der Aufbereitung von Endoskopen betraut ist, weiß um die Herausforderungen der hygienisch einwandfreien Reinigung von medizinischen Geräten.
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Aufgrund ihrer komplexen Bauweise sind die sehr engen Kanäle nur schwer zugänglich und die Spalten und Windungen anfällig für Biofilmbildungen. Erfolgt die Reinigung nicht gründlich genug, bieten Endoskope die ideale Lebensumgebung für Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze.
Auch wenn die meisten Mikroorganismen, die aus kontaminierten Wassersystemen stammen, für gesunde Menschen kein Krankheitsrisiko darstellen, können bestimmte Arten dennoch ernsthafte Erkrankungen hervorrufen. Dazu zählen z. B. Legionellen, Pseudomonaden und Mykobakterien.
Daher sollte die hygienische Aufbereitung von Endoskopen immer gemäß DIN EN ISO 15883 erfolgen und sich nach der Empfehlung zur Aufbereitung flexibler Endoskope der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) richten.
Darin sind auch die Anforderungen an die Wasserqualität festgehalten. Damit das für jedes Gerät frisch zu entnehmende Wasser den vorgegebenen Anforderungen entspricht und frei von pathogenen Mikroorganismen ist, muss es angemessen aufbereitet sein und eine möglichst geringe Keimbelastung aufweisen.
Zunehmende Diskussionen über multiresistente Keime verstärken die wachsenden Anforderungen in der Endoskopie und rücken die Aufbereitung medizinischer Endoskope ins Zentrum des klinischen Qualitätsmanagements.
Rechtliche Vorgaben zur hygienischen Aufbereitung von Endoskopen
Die fachgerechte Endoskop-Aufbereitung wird sowohl indirekt als auch direkt durch eine Reihe von Gesetzen, Normen und Empfehlungen geregelt und unterliegt hohen Qualitätsanforderungen. Zum einen gelten allgemeine Bundesgesetze, wie z. B. das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und das Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG), zum anderen gibt es auch spezielle Leitlinien zur hygienischen Aufbereitung von Endoskopen.
So hat die KRINKO eine Empfehlung zur „Anforderung an die Hygiene bei der Aufbereitung flexibler Endoskope und endoskopischen Zusatzinstrumentariums” herausgegeben. Neben der Nutzung und Einhaltung validierter Prozesse zur Aufbereitung von Medizinprodukten werden darin u. a. auch Hinweise zu den Grenzwerten der Mikroorganismen gegeben, um die Übertragung von Krankheiten durch aufbereitete Endoskope zu vermeiden.